Der Anschlag am Jom Kippur auf die Jüdische Gemeinde zu Halle (Saale) zeigt erneut:
Jüdisches Leben in unserer Mitte ist bedroht.
Der Haß, der ihnen gilt, tötet unterschiedslos Menschen aus unserer Mitte.

Den Trauernden und Betroffenen gilt unsere Anteilnahme.

Aus unseren Arbeitskreisen wurden zwei Briefe verfaßt, die wir hiermit zur Kenntnis geben.
Die Schreiben gelten zugleich allen unseren jüdischen Nachbarn.

Der Vorsitzende der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden, Klaus Müller hat dazu folgenden Brief geschrieben:

Sehr geehrter Herr Privorozki,
sehr geehrte Damen und Herren der jüdischen Gemeinde in Halle,

mit großer Bestürzung und Trauer hören wir vom Anschlag auf Ihre Gemeinde in Halle mitten am heiligsten aller Tage, dem Jom Kippur. Unser Mitgefühl gilt den Familien der Ermordeten und Ihnen allen, die Sie am Tag der Versöhnung in einen Raum des Hasses und der Zerstörung gestürzt worden sind. Der Angriff auf Sie ist zugleich ein Angriff auf das aller engste Band zwischen Juden und Christen und allen Menschen, die guten Willens sind. Wir wollen und werden uns nicht damit abfinden und bekräftigen unsere Freundschaft und Verbundenheit miteinander. Der Gruß an Jom Kippur gewinnt in diesen Stunden noch viel mehr an Hoffnungsgehalt und trotziger Widerstandskraft gegenüber allem Böse: gmar chatima tova.

Herzlichst Klaus Müller, Vorsitzender der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden

Die Arbeitskreise der Region Ost haben diesen Brief aufgenommen:

Sehr geehrter Herr Privorozki,
sehr geehrte Damen und Herren der jüdischen Gemeinde in Halle,

als östliche Regionalsgruppe Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden, die Berlin und Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Bayern umfaßt, haben wir gestern, am 10. Oktober 2019, in Leipzig zusammengesessen und dabei auch Ihrer Gemeinde gedacht. Wir bekräftigen, was Ihnen Klaus Müller als Vorsitzender unserer Gesamtkonferenz geschrieben hat und wollen auch den Gemeinden in unserem jeweiligen regionalen Bereich unserer Verbundenheit ausdrücken.

Die nur leicht gedeckte Hütte, das Symbol des bevorstehenden Sukkotfestes, stellt dar, wie verletzlich wir Menschen sind. Zugleich drückt ihr durchlässiges Dach die Hoffnung auf himmlischen Schutz aus, unter dem wir einander beistehen wollen. So wünschen wir Ihnen mit ganz Israel für die Tage des bevorstehenden Sukkotfestes und weiterhin Schutz und Segen.

Im Auftrag der Regionalkonferenz Timotheus Arndt, Vorsitzender der Jüdisch-Christlichen Arbeitsgemeinschaft